Gendertrainings sind:
- Sensibilisierungsworkshops zur eigenen Geschlechterrolle
- Fortbildungsmaßnahmen zur fachlichen, inhaltlichen und
praktischen Umsetzung genderspezifischer Aspekte in den professionellen
Arbeitsalltag.
- Die Gendertrainings sollen dazubeitragen, insbesondere auch
Männer zu einem größeren Engagement und zu gemein-samer
Verantwortung für das Leitbild Gemeinschaftsaufgabe Geschlechter-demokratie
zu bewegen, indem es von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
konti-nuierlich konkretisiert und umgesetzt wird. Den Trainings
kommt dabei die Aufgabe zu, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in der Entwicklung von Umsetzungsideen durch innovative Ideen,
Beratung und Moderation zu begleiten.
Die Orientierung an diesem Leitbild als handlungsleitendem Organisationsprinzip
bedeutet für die Gendertrainings,
- dass Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in einen Dialog über die Gemeinschaftsaufgabe
treten und dass die Organisation eine Struktur entwickelt, die
Geschlechterdemokratie unterstützt.
- dass Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sensibel werden für individuelle Gewohnheiten
und Verhaltensweisen, die Geschlechterdemokratie in der Organisation
verhindern.
- dass die
Organisation immer mehr zu einer ''lernenden Organisation`` wird,
einer Organisation, in der Frauen und Männer (aber auch andere
Gruppen wie Migranten und Nichtmigranten, Junge und Alte, Heterosexuelle
und Homosexuelle, Menschen mit und ohne Behinderungen) voneinander
lernen.
- die Gemeinschaftsaufgabe
für das Alltagshandeln in den verschiedenen Arbeitsbereichen zu
konkretisieren und in alle Planungs- und Projektaktivitäten zu
integrieren.
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Das Konzept der Gendertrainings enthält
folgende Bausteine
- eine Sensibilisierungsphase, in der die Wahrnehmung der eigenen
Geschlechterrolle von Männern und Frauen bzw. die Auseinandersetzung
und der Dialog über die Wahrnehmung der Geschlechterrollen
und Geschlechter-ausprägungen im Rahmen einer Kultur der
Zweigeschlechtlichkeit im Vordergrund steht.
- einen theoretischen Teil, in dem zielgruppenspezifisch gesellschaftliche
Rahmenbedingungen der unterschiedlichen Lebenslagen von Männern
und Frauen vorgestellt werden. Dazu gehören sowohl Frauenförderkonzepte
als auch gender-spezifische Untersuchungsergebnisse aus unterschiedlichen
Bereichen. Erfahrungen, Kenntnisse und Ideen aus der Männer-
und Frauenforschung sowie Erfahrungen aus der Bildungs-und Beratungsarbeit
und der Politik werden vorgestellt. Mögliche Themen sind:
» die gesellschaftliche Arbeitsteilung und ihre Auswirkungen
auf Lebenslagen von Männern und Frauen
» unterschiedliche Zugänge zu Ressourcen
» Bedeutung der geschlechtlichen Arbeitsteilung und ihre
Auswirkungen auf Beruf und Familie
» Bedeutung der Verknüpfung von Geschlecht, Beruf und
internen Arbeits- Organisations- und Kommunikations-beziehungen
» veränderte Wertorientierungen und ihre Auswirkungen
auf Männer- und Frauenrollen » Methodik und Didaktik
der (politischen) Bildungsarbeit, unterschiedliche Lernzugänge
von Männern und Frauen
- einen handlungsorientierten Teil, in dem die Möglichkeiten
der Übertragung auf den eigenen Arbeitsbereich besprochen
und erarbeitet werden.
Gendertrainings dauern mindestens einen Tag. Sie werden von einem
Team, bestehend aus einem Mann und einer Frau geleitet und finden
außerhalb des Arbeitsplatzes statt. Die oben beschriebenen Bausteine
werden durch intensive Vorgespräche für die jeweilige Zielgruppe
spezifiziert. Inhalte und Ablauf des Trainings werden dem aktuellen
Gruppenprozess jeweils angepasst (Prozessorientierung, rollende
Planung). Sensibilisieren, Motivieren und Qualifizieren sind die
Bestandteile des Konzeptes der Gendertrainings.
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